Dienstag, 30. November 2010

Rückblick Hurrikan-Saison 2010

Nach Angaben des amerikanischen Wetterdienstes war die Hurrikan-Saison 2010 alles andere als normal. Während sich im Atlantik 12 Hurrikane bildeten, gab es im nordöstlichen Pazifik nur drei. Das ist im Pazifik die geringste Anzahl von Hurrikanen, die seit dem Beginn der Beobachtung durch Wettersatelliten aufgetreten ist. Im Mittel bilden sich im Nordpazifik jedes Jahr neun Hurrikane.

Ursache für das ruhige Wetter im Pazifik ist das derzeit immer noch andauernde La-Niña-Ereignis, also das ungewöhnlich kalte Wasser im Pazifik. Dies verhindert die Entstehung von Tropenstürmen.

Dagegen war das Wasser im Atlantik außergewöhnlich warm. Entsprechend konnten sich hier auch sehr viele Stürme bilden. So gab es in dieser Saison 12 Hurrikane im Atlantik und damit die zweithöchste Anzahl seit Anfang der Satellitenbeobachtung. Im Mittel gibt es im Atlantik nur sechs Hurrikane in einer Saison.

Trotz der äußerst aktiven Hurrikan-Saison wurden die USA diesmal weitgehend von Tropenstürmen verschont. Die Lage des Jetstreams war vermutlich dafür verantwortlich, dass die Hurrikane sich hauptsächlich auf dem Atlantik austobten. Außerdem bildeten sich zahlreiche Stürme sehr weit östlich auf dem Atlantik. Andere Regionen hatten aber weniger Glück, insbesondere das vom Erdbeben bereits heimgesuchte Haiti, der Osten Mexikos und andere Regionen Mittelamerikas

Sonntag, 31. Oktober 2010

Hurrikan TOMAS mit Kurs auf Haiti

Etwa 350 km vor der Küste Venezuelas befindet sich derzeit der Hurrikan TOMAS. Das Bild links zeigt TOMAS am 30.10.2010 mit seinem Auge zwischen den Kleinen-Antillen-Inseln Barbados und St. Vincent (Quelle: NASA/Terra).

TOMAS war am 29.10.2010 vor der Küste Französisch Guayanas entstanden und hatte sich innerhalb von 2 Tagen zu einem Sturm der Kategorie 2 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 160 km/h verstärkt. Der folgende Satellitenfilm zeigt die Entwicklung des Sturms bis zum 31.10.2010 (Quelle: MeteoGroup YouTube-Kanal):



In diesem Film ist übrigens auch der Hurrikan SHARY zu sehen, der für wenige Tage auf dem Atlantik aktiv war und sich inzwischen aufgelöst hat. Die aktuellen Vorhersagen für die weitere Entwicklung von TOMAS sehen dagegen besorgniserregend aus. Der Sturm soll sich nämlich in den nächsten Tagen weiter verstärken und dabei nach Westen ziehen.

Zum Ende der Woche könnte er dann auf Jamaika oder Haiti treffen und dort mit mittleren Windgeschwindigkeiten von über 180 km/h für heftige Unwetter sorgen, insbesondere für das von der Cholera heimgesuchte Haiti hätte dies katastrophale Folgen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Wettermodelle hier mal irren.

Montag, 25. Oktober 2010

Hurrikan RICHARD und Taifun CHABA

Am Wochenende zog der Hurrikan RICHARD mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 150 km/h als Sturm der Kategorie 1 genau über den kleinen Karibikstaat Belize. Zehntausende Menschen wurden in Notunterkünften in Sicherheit gebracht. Das Satellitenbild links zeigt RICHARD kurz vor seinem Landgang am 24.10.2010 (Quelle: NASA/Terra).

RICHARD war bereits seit dem 20.10.2010 in der Karibik aktiv. Der Sturm war etwa 300 km südwestlich Jamaikas entstanden. Die folgende Abbildung zeigt die beträchtlichen Regenmengen im Umfeld von RICHARD (Quelle: NASA/TRMM, auf das Bild klicken für eine große Version). Über dem Karibischen Meer fielen gebietsweise 400 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Tagen:



Desweiteren befindet sich zurzeit etwa 750 km vor der Küste der Philippinen der Taifun CHABA, dessen Wolken bis zum Inselstaat reichen. Die Wolken von CHABA erstrecken sich über eine Distanz von über 2000 km von den südlichen Philippinen bis nach Norden etwa 600 km südlich von Japan, wie das folgende Satellitenbild zeigt:



CHABA ist derzeit ein Taifun der Kategorie 1 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 120 km/h. Er wird sich voraussichtlich weiter verstärken und nach Norden ziehen. Am Donnerstag wird er dann auf der zu Japan gehörenden Inselgruppe Okinawa für Unwetter sorgen. Im weiteren Verlauf könnten dann auch große Teile Japans unter den Einfluss von CHABA gelangen, die genaue Zugbahn des Taifuns ist aber derzeit noch unsicher.

Freitag, 15. Oktober 2010

Hurrikan PAULA und Taifun MEGI

Zurzeit sind in den Tropen zwei Stürme aktiv: PAULA war am 13.10.2010 noch ein Hurrikan der Kategorie 2 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von knapp 160 km/h. Links ist ein Satellitenbild der NASA von diesem Tag zu sehen. Inzwischen ist PAULA nur noch ein Tropensturm, bereitet aber trotzdem Probleme, da er mit seinen Regenwolken große Teile des westlichen Kubas inklusive der Hauptstadt Havanna beeinflusst. Dort kam es betreits zu großflächigen Stromausfällen.

Der folgende Satellitenfilm zeigt die Entwicklung un Zugbahn von PAUL im Zeitraum 11.10.2010 bis 14.10.2010 (Quelle: MeteoGroup YouTube-Kanal):



Derweilen befindet sich etwa 1300 km östlich der Philippinen der Taifun MEGI. MEGI hat bereits mittlere Windgeschwindigkeiten von knapp 170 km/h und damit die Kategorie 2 erreicht. Wie die folgende Abbildung zeigt, gehen die neusten Vorhersagen davon aus, dass der Sturm ab Sonntag die nördlichen Philippinen beeinflussen wird. Allerdings ist noch nicht ganz klar, ob sich MEGI weiter verstärken wird.

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Tropenstürme NICOLE und OTTO

Am 30. September 2010 zog der Tropensturm Nicole über Jamaika und sorgte dort für heftige Überschwemmungen (Wetter24 berichtete), nach Medienberichten forderte der Sturm mindestens 13 Menschenleben und die Schäden betragen über 100 Millionen Dollar.

In der folgenden Abbildung (Quelle: NASA/TRMM) sind die Niederschlagsmengen im Zeitraum 29.09. bis 06.10.2010. In großen Teilen Jaimakas sind innerhalb weniger Tage Regenmengen von bis zu 300 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen. NICOLE zog anschließend nach Norden und streifte dann die Bahamas, wo über dem Meer nochmals ähnliche Regenmengen registriert wurden.



In den letzten Tagen hat sich etwa 400 km nördlich der Dominikanischen Republik der nächste Sturm namens OTTO gebildet (siehe Bild oben), der eher die Struktur eines außertropischen Tiefdrucksystems mit Fronten hat. Tropenstürme haben normalerweise keine Fronten, ebenso wie Hurrikane und Taifune.

Beachtlich bei OTTO ist die Wolkenspirale, die über 2000 km lang ist und die bis in eine Entfernung von über 1000 km vom Zentrum des Sturms bis zu den Kleinen Antillen reicht. Dort wurden entsprechend erhebliche Niederschlagsmengen in den letzten Tagen registriert: in der Umgebung von Montserrat, Martinique und Barbuda bis zu 400 Liter pro Quadratmeter.

Samstag, 25. September 2010

Tropensturm MATTHEW fordert Menschenleben

Der Tropensturm MATTHEW hat auf seinem Weg durch die Karibik nach Agenturberichten mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Dabei erreichte MATTHEW mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis zu 83 km/h nicht einmal Hurrikan-Stärke, dafür wären 119 km/h erforderlich.

MATTHEW hatte aber jede Menge Regen im Gepäck, wie folgende Abbildung zeigt. Zusehen sind hier die summierten Regenmenge im Zeitraum 18. bis 25.09.2010, abgeleitet aus Messungen des NASA-Satelliten TRMM.



In Honduras und Nicaragua wurden gebietsweise bis 300 Liter Regen pro Quadratmeter registriert. Diese Niederschlagsmengen kommen übrigens nicht unerwartet, wie man den Wetter-News auf Wetter24.de ersehen kann. Auch in Belize und Guatemala werden in den nächsten Tagen noch heftige Regenfälle erwartet.

Auf dem folgenden Satellitenfilm (Quelle: MeteoGroup) sieht man, wie MATTHEW über dem Karibischen Meer entstanden ist, und dann in der Grenzregion von Nicaragua und Honduras an Land ging:

Mittwoch, 15. September 2010

Hurrikan-Paar IGOR und JULIA,Tropensturm KARL

Über dem Atlantik haben sich zwei starke Hurrikans entwickelt. IGOR wütet derzeit mit Windgeschwindigkeiten bis 213 km/h und ist damit ein Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 (links im Bild, aufgenommen vom NASA-Satelliten TERRA am 14.09.2010). IGOR ist inzwischen zu einen Durchmesser von über 1000 km angewachsen. Das Auge ist etwa 20 km im Durchmesser und ist übrigens nicht wolkenlos, wie dieses Bild des NASA-Satelliten TERRA zeigt:



Die Wolken von IGOR werden in den nächsten Tagen über die Inseln Barbuda und Anguilla ziehen, jedoch bleibt das Zentrum des Sturms etwa 500 km entfernt.

Der zweite Hurrikan namens JULIA hat inzwischen Windgeschwindigkeiten bis 204 km/h erreicht und ist damit ein Sturm der Kategorie 3. JULIA wird wahrscheinlich noch die nächste Kategorie 4 erreichen, ist aber mit einem Durchmesser von etwa 500 km nur etwa halb so groß wie IGOR. Außerdem bleibt JULIA weit draußen auf dem Atlantik.

Ein weiterer, deutlich schwächerer Sturm namens KARL zieht derzeit über die mexikanische Halbinsel Yucatan. KARL ist mit einem Durchmesser von etwa 370 km noch kleiner als JULIA, sorgt jedoch an Land für heftige Regenfälle. KARL wird in den nächsten Tagen in den Golf von Mexiko ziehen, sich dann verstärken und voraussichtlich am Samstag in der mexikanischen Region Veracruz ein zweites Mal an Land gehen, wie folgende Abbildung zeigt:



Der folgende Satellitenfilm (Quelle: MeteoGroup) zeigt die Stürme IGOR und KARL im Zeitraum 13. bis 16.09.2010:

Sonntag, 12. September 2010

Hurrikan IGOR und Tropensturm JULIA

Die Kapverdischen Inseln, etwa 700 km vor dem afrikanischen Kontinent gelegen, sind dieses Jahr eine richtige Brutstätte für Tropenstürme. Am Mittwoch, den 8. September bildete sich dort eine Tropische Depression, die sich bald zu dem Tropensturm IGOR verstärkte. IGOR brauchte dann allerdings noch zwei Tage, bis er am 11. September Hurrikanstärke erreichte.

Inzwischen ist IGOR ein Sturm der Kategorie 2 mit einem Durchmesser von etwa 800 km und einem deutlich ausgeprägten Auge, das einen Durchmesser von etwa 30 km hat (siehe Bild oben vom NASA-Satelliten TERRA). Der Hurrikan wird in den nächsten Tagen auf einen nordwestlichen Kurs einschwenken und sich dabei weiter verstärken. Die folgende Abbildung zeigt den Kurs von IGOR (in rot) (klicken Sie auf das Bild für eine große Version):



Die neusten Prognosen gehen davon aus, dass IGOR am Dienstag mit mittleren Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 km/h die zweithöchste Kategorie 4 erreicht, möglicherweise wird er auch noch stärker und auf die höchste Kategorie 5 eingestuft. Glücklicherweise liegen zunächst keine bewohnten Gebiete auf seinem Weg, IGOR hat aber einen ähnlichen Kurs wie Hurrikan EARL und könnte später die Ostküste der USA beeinflussen.

In der obigen Abbildung ist außerdem schon der nächste Sturm namens JULIA bei den Kapverdischen Inseln zu erkennen (grüne Linie). JULIA wird voraussichtlich einen nördlicheren Kurs als IGOR einschlagen und am Dienstag Hurrikanstärke erreichen.

Dienstag, 7. September 2010

Tropenstürme HERMINE und MALOU

Derzeit sind keine Hurrikane oder Taifune aktiv. Jedoch sorgen die zwei Tropischen Stürme HERMINE über Texas und MALOU in Japan in den nächsten Tagen für stürmisches Regenwetter.

Oben im Bild ist in einer Kombination von Satelliten- und Radardaten der Sturm HERMINE zu sehen (Quelle: GoogleEarth), weiß sind Wolken, grün und gelb Regen. HERMINE wird in den nächten Tagen nach Norden ziehen und sich dann in ein außertropisches Tiefdruckgebiet umwandeln. Im Golf von Mexiko sorgte der Tropensturm übrigens für Niederschlagsmengen von bis zu 300 Liter pro Quadratmeter, wie die folgenden Daten des NASA-Satelliten TRMM zeigen (auf das Bild klicken für eine große Version):



Bemerkenswert sind übrigens auch die Niederschlagsmengen vor der Pazifikküste Mexikos, hier fielen in den letzten 7 Tagen gebietsweise über 300 Liter pro Quadratmeter, ebenso vor der Küste Guatemalas. Ganz rechts im Bild sind außerdem noch die Niederschläge von Hurrikan EARL zu sehen, ebenfalls gebietsweise über 300 Liter pro Quadratmeter.

Über dem Japanischen Meer ist derweilen Tropensturm MALOU aktiv. Dieser Surm hat bereits eine ziemlich lange Zugbahn hinter sich, hatte es aber nie geschafft, zu einem Taifun zu werden. Im Ostchinesischen Meer sorgte MALOU aber für Niederschlagsmengen bis 400 Liter pro Quadratmeter, wie die folgende Abbildung zeigt. In den nächsten Tagen wird MALOU über Japan ziehen und dort für windiges Regenwetter sorgen.

Mittwoch, 1. September 2010

Tropenstürme EARL, FIONA, KOMPASU und LIONROCK

Derzeit ist absolute Hochsaison für Tropische Wirbelstürme. Vier Stürme sind im Moment über dem Atlantik und dem Pazifik aktiv: Hurrikan EARL (links im Bild) mit Windgeschwindigkeiten bis 204 km/h (Sturm der Kategorie 3), Tropensturm FIONA mit Windgeschwindigkeiten bis 93 km/h, Taifun KOMPASU mit Windgeschwindigkeiten bis 148 km/h (Sturm der Kategorie 1) und Tropensturm LIONROCK mit Windgeschwindigkeiten bis 93 km/h.

EARL und FIONA
Hurrikan EARL ist bereits der zweite starke Hurrikan dieser Saison über dem Atlantik. Das Bild oben zeigt eine Aufnahme des NASA-Satelliten TERRA vom 31.08.2010. Zu diesem Zeitpunkt überdeckten die Wolken von EARL ganz Puerto Rico und Teile der Dominikanischen Republik. EARL war bereits ein Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 mit bis zu 215 km/h Windgeschwindigkeit. Die folgende Abbildung zeigt, dass hinter EARL (rote Linie) bereits zwei weitere Stürme unterwegs sind: FIONA (grüne Linie) und (voraussichtlich) GASTON (gelb), beide auf ganz ähnlichen Zugbahnen. (Die Farbflächen stehen für die Niederschlagsmengen der letzten 7 Tage, klicken Sie auf die Grafik für eine große Version):



KOMPASU, LIONROCK und NAMTHEUN
Vor der Küste Chinas sind derzeit noch 2 Stürme aktiv: KOMPASU und LIONROCK. Ein weiterer namens NAMTHEUN ist bereits an Land gegangen und in Auflösung begriffen. Beachtlich sind die Niederschlagsmengen im Umfeld von LIONROCK. Über dem Meer fielen gebietsweise über 500 Liter Regen pro Quadratmeter. Grund ist hier die langsame Zuggeschwindigkeit des Tropensturms:



Im Gegensatz dazu ist der Taifun KOMPASU recht schnell unterwegs, er wird in den nächsten Tagen auf der koreanischen Halbinseln für Sturm und heftige Regenfälle sorgen (siehe dazu auch die News auf Wetter24.de). Der folgende Satellitenfilm zeigt die drei Stürme im Zeitraum 29. bis 31.10.2010 (Datenquelle: MeteoGroup):

Freitag, 27. August 2010

Auf DANIELLE folgt EARL

Mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 215 km/h und einem Durchmesser von etwa 700 km ist DANIELLE ein Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 und damit der erste starke Hurrikan dieser Saison im Atlantik geworden. Das Bild links wurde am 27. August 2010 vom NASA-Satelliten TERRA aufgezeichnet. Das folgende Bild zeigt die bisherige und weitere Zugbahn von DANIELLE (grün) sowie die des nachfolgenden Sturms EARL (gelb, klicken Sie auf das Bild für eine große Version):



DANIELLE wird sich weiter auf dem Atlantik austoben, der nächste Sturm EARL, der voraussichtlich am Sonntag Hurrikan-Stärke erreichen wird, schlägt einen etwas weiter westlicheren Kurs ein und wird dann wahrscheinlich in der nächsten Woche einigen Inseln gefährlich nahe kommen.

Im Satellitenbild erkennt man zudem südlich der Kapverdischen Inseln, rund 1600 km östlich von Sturm EARL einen ausgeprägten Gewittercluster, der sich zu organisieren beginnt. Hieraus könnte der nächste Tropensturm entstehen.

Der folgende Satellitenfilm vom 23. bis 27.08.2010 (Quelle: MeteoGroup) zeigt neben DANIELLE und EARL noch den Hurrikan FRANK vor der Pazifikküste Mexikos. Wie DANIELLE bleibt FRANK weiter über dem Meer und wird keine Landstriche bedrohen:

Dienstag, 24. August 2010

Tropenstürme MINDULLE, DANIELLE und FRANK

Derzeit sind in den tropischen Regionen drei Stürme aktiv: Hurrikan DANIELLE im nördlichen Atlantik mit Windgeschwindigkeiten bis 130 km/h (Sturm der Kategorie 1), Tropensturm FRANK vor der Pazifikküste Mexikos mit Windgeschwindigkeiten bis 102 km/h und Tropensturm MINDULLE, der heute in Nordvietnam an Land gegangen ist mit Windgeschwindigkeiten bis 74 km/h.

Die folgende Grafik zeigt die Niederschlagsmengen im Umkreis des Tropensturms MINDULLE, was übrigens die koranische Bezeichnung für den Löwenzahn ist (klicken Sie auf das Bild für eine große Version). Die Daten stammen vom NASA-Satelliten TRMM:



Man erkennt, dass die größten Niederschlagsmengen von bis zu 300 Liter pro Quadratmeter südlich der Zugbahn des Sturmes (grüne Linie) aufgetreten sind. In den nächsten Tagen wird sich MINDULLE über Nordvietnam ausregnen, dort können nochmals ähnliche Mengen zusammenkommen, so dass mit Überschwemmungen und Erdrutschen gerechnet werden muss.

Hier sehen Sie noch einen entsprechenden Satellitenfilm im Zeitraum 22. bis 24.08.2010 (Datenquelle: MeteoGroup):



Die beiden anderen Stürme FRANK und DANIELLE werden sich weitestgehend auf dem Meer austoben. An der Pazifikküste Mexikos wird es allerdings im Umfeld von FRANK stürmisch werden. Die folgende Abbildung zeigt die Niederschlagsmengen der letzten 7 Tage: auch hier sind örtlich bis zu 300 Liter pro Quadratmeter zusammengekommen:



Hurrikan DANIELLE ist übrigens nach ALEX der zweite Hurrikan dieser Saison im Atlantik, er hatte bereits kurzzeitig die Kategorie 2 erreicht und sich dann aber wieder abgeschwächt. In den nächsten Tagen soll er sich wieder verstärken und dann in Richtung Bermudas ziehen.

Freitag, 23. Juli 2010

Tropensturm BONNIE trifft auf Ölpest

Was viele Einwohner am Golf von Mexiko befürchtet haben, wird sich jetzt bewahrheiten: Ein Tropensturm namens BONNIE hat Kurs auf die Ölpest genommen.

BONNIE hat bereits Florida überquert, ist glücklicherweise aber nur ein schwacher Tropensturm. Den neusten Prognosen zu Folge (siehe Bild oder hier klicken) nimmt der Sturm aber direkten Kurs auf die Position der untergegangenen Ölplattform "Deepwater Horizon" (im Bild mit einem roten Dreieck markiert).

Der Sturm wird voraussichtlich am Samstag Nachmittag (Ortszeit) den Ölteppich mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 80 km/h und Windböen über 100 km/h erreichen. Die Arbeiten an der havarierten Ölplattform wurden bereits eingestellt. BONNIE wird also wahrscheinlich nicht Hurrikanstärke erreichen.

Dies ist aber nicht wirklich ein Grund zur Entwarnung, denn die Hurrikan-Saison hat gerade erst angefangen. Was ein starker Hurrikan mit dem Öl anrichten würde, ist übrigens hier zu lesen.

Sonntag, 18. Juli 2010

Taifun Conson fordert über 70 Menschenleben

Der Taifun CONSON hat im Zeitraum 13. bis 18. Juli 2010 über 70 Menschenleben gefordert.

Die meisten starben am 13. und 14. Juli 2010, als der Tropensturm die Philippinen überquerte, dabei hatte er noch nicht einmal Taifunstärke erreicht. Das Bild oben zeigt eine Satellitenaufnahme nach der Überquerung des Inselstaates. (Für eine große Version hier klicken.) Durch den Tropensturm wurden tausende Häuser zerstört, dutzende Boote sanken oder wurden beschädigt. In der Hauptstadt Manila konnte erst nach mehr als zwei Tagen die Stromversorgung wieder sichergestellt werden.

Anschließend zog CONSON in Richtung Westen. Der Sturm verstärkte sich dann über dem warmen Wasser und erreichte am 15. Juli Taifunstärke, am 16. Juli wurden maximale Windböen bis 165 km/h analysiert. Dabei forderte der Taifun auf der chinesischen Ferieninsel Hainan mindestens zwei Todesopfer.

Unter Abschwächung zog CONSON dann in Richtung vietnamesisches Festland, wo er am 17. Juli an Land ging und erneut mindestens zwei Menschen in den Tod riss. Der folgende Satellitenfilm zeigt den Weg von CONSON vom 15. bis 18.07.2010:

Mittwoch, 30. Juni 2010

Hurrikan ALEX: Zweiter Landgang in Mexiko

Der erste Hurrikan der diesjährigen atlantischen Saison namens ALEX hat einen Großteil des Golfs von Mexiko, von New Orleans bis zur Halbinsel Yukatan unter seinem Einfluss. Links das Bild zeigt eine Aufnahme des NASA-Satelliten Aqua vom 29.06.2010.

Glücklicherweise führt die Zugbahn von ALEX nicht in Richtung der Ölpest, die von der havarierten Ölplattform Deepwater Horizon verursacht wurde. Was ein Hurrikan mit dem Öl anrichten würde, können Sie hier lesen.

ALEX bewegt sich stattdessen mit einer Geschwindigkeit von 11 km/h auf die nordwestliche Golfküste Mexikos zu, wo er in der Nacht zum 1. Juli (Ortszeit) das zweite mal an Land gehen wird. Hier sehen Sie eine Animation aus Satellitenbildern im Zeitraum 29.06.2010, 6 UTC bis 30.06.2010, 18 UTC (siehe auch Wetter24.de):



Das größte Problem bei ALEX werden aber nicht die Windgeschwindigkeiten sein, sondern die Regenmengen, die in Nordmexiko erwartet werden. Die neusten Prognosen gehen von Mengen bis 300, örtlich sogar 500 Liter pro Quadratmeter aus, das ist knapp die Jahresniederschlagsmenge von Berlin!

Bemerkenswert ist auch, dass gleich der erste Tropensturm dieser Saison Hurrikan-Stärke erreicht, dies ist selten der Fall, das letzte Mal im Jahre 1995 bei Hurrikan ALLISON. Dies passt übrigens zur Hurrikan-Prognose 2010: es wird eine sehr aktive Saison erwartet.

Freitag, 25. Juni 2010

Hurrikan-Paar CELIA und DARBY

Gleich zwei starke Hurrikane sind derzeit vor der Küste Mexikos auf dem Pazifik aktiv. CELIA entstand bereits vor knapp einer Woche am 19. Juni (siehe dazu auch die News auf Wetter24.de). Dieses Bild des NASA-Satelliten AQUA entstand am 24.06.2010.

CELIA ist hier ein Sturm der zweithöchsten Kategorie 4 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 215 km/h (und noch stärkeren Böen) und einem Auge von etwa 25 km Durchmesser. Auf seinem Weg nach Westen kann sich der Sturm glücklicherweise weit auf dem Pazifik austoben.

Nur wenig später erreichte CELIA für kurze Zeit die höchste Kategorie 5 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis 260 km/h (und Böen über 300 km/h). Die neusten Prognosen zeigen jetzt eine rasche Abschwächung des Sturms. Weiter im Osten, etwas näher in Richtung mexikanische Küste befindet sich schon der nächste starke Hurrikan der Kategorie 3 namens DARBY.

Die neusten Prognosen zeigen den Höhepunkt der Entwicklung von DARBY am 26.06.2010 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 200 km/h. Hier sehen Sie die beiden Hurricanes in einem Satellitenfilm (Daten vom 24.06.10 6 UTC bis 25.06.10 18 UTC):

Donnerstag, 20. Mai 2010

LAILA eröffnet Zyklon-Saison im Indischen Ozean

Der Zyklon LAILA hat an der Ostküste Indiens die Zyklon-Saison im nördlichen Indischen Ozean eröffnet. Der Sturm erstreckte sich am 19.05.2010 über mehrere Hundert Kilometer von Sri Lanka bis in den Norden Indiens.

Nach Angaben des Joint Typhoon Warning Centers erreichte LAILA mittlere Windgeschwindigkeiten bis 120 km/h und Windböen bis 150 km/h und war damit ein Sturm der Kategorie 1. Das Zentrum von LAILA zog etwa 150 km nördlich der indischen Küstenmetropole Chennai (ehemals Madras) auf das indische Festland, wo es zu Überschwemmungen mit mehreren Todesopfern kam.

Der folgende Satellitenfilm zeigt die Entwicklung von LAILA vom 18. bis 20. Mai 2010:

Ein hochauflösendes Satellitenbild findet sich auf dieser NASA-Website.

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Samstag, 20. März 2010

Zyklon PAUL: 500 l/qm Regen in Nord-Australien

Eine gute Woche nachdem Zyklon ULUI die Ostküste Australiens heimgesucht hatte, hat die Nordküste mit dem nächsten Zyklon namens PAUL zutun bekommen. Die langsame Zugbahn sorgte für Überschwemmungen.

Aus Daten des NASA-Satelliten TRMM konnte abgeleitet werden, dass über dem Golf von Carpentaria sowie auf der Cape York Halbinsel bis zu 500 Liter pro Quadratmeter Regen innerhalb einer Woche gefallen sind.



Das Bild oben zeigt ein kombiniertes Wolken- und Regenradar-Bild von Zyklon PAUL. Die Regenradardaten stammen vom NASA-Satelliten TRMM. Das Zentrum des Sturms ist deutlich an den Radardaten zu erkennen, ein Auge hatte PAUL nicht. Die höchsten Windböen wurden am 29. März 2010 mit 140 km/h gemessen, was einem Sturm der Kategorie 2 entspricht.

Hier sehen Sie eine Satellitenbild-Animation von Zyklon PAUL (29.03.2010 00:00 bis 30.03.2010 21:00 UTC):