Dienstag, 30. November 2010

Rückblick Hurrikan-Saison 2010

Nach Angaben des amerikanischen Wetterdienstes war die Hurrikan-Saison 2010 alles andere als normal. Während sich im Atlantik 12 Hurrikane bildeten, gab es im nordöstlichen Pazifik nur drei. Das ist im Pazifik die geringste Anzahl von Hurrikanen, die seit dem Beginn der Beobachtung durch Wettersatelliten aufgetreten ist. Im Mittel bilden sich im Nordpazifik jedes Jahr neun Hurrikane.

Ursache für das ruhige Wetter im Pazifik ist das derzeit immer noch andauernde La-Niña-Ereignis, also das ungewöhnlich kalte Wasser im Pazifik. Dies verhindert die Entstehung von Tropenstürmen.

Dagegen war das Wasser im Atlantik außergewöhnlich warm. Entsprechend konnten sich hier auch sehr viele Stürme bilden. So gab es in dieser Saison 12 Hurrikane im Atlantik und damit die zweithöchste Anzahl seit Anfang der Satellitenbeobachtung. Im Mittel gibt es im Atlantik nur sechs Hurrikane in einer Saison.

Trotz der äußerst aktiven Hurrikan-Saison wurden die USA diesmal weitgehend von Tropenstürmen verschont. Die Lage des Jetstreams war vermutlich dafür verantwortlich, dass die Hurrikane sich hauptsächlich auf dem Atlantik austobten. Außerdem bildeten sich zahlreiche Stürme sehr weit östlich auf dem Atlantik. Andere Regionen hatten aber weniger Glück, insbesondere das vom Erdbeben bereits heimgesuchte Haiti, der Osten Mexikos und andere Regionen Mittelamerikas

Sonntag, 31. Oktober 2010

Hurrikan TOMAS mit Kurs auf Haiti

Etwa 350 km vor der Küste Venezuelas befindet sich derzeit der Hurrikan TOMAS. Das Bild links zeigt TOMAS am 30.10.2010 mit seinem Auge zwischen den Kleinen-Antillen-Inseln Barbados und St. Vincent (Quelle: NASA/Terra).

TOMAS war am 29.10.2010 vor der Küste Französisch Guayanas entstanden und hatte sich innerhalb von 2 Tagen zu einem Sturm der Kategorie 2 mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 160 km/h verstärkt. Der folgende Satellitenfilm zeigt die Entwicklung des Sturms bis zum 31.10.2010 (Quelle: MeteoGroup YouTube-Kanal):



In diesem Film ist übrigens auch der Hurrikan SHARY zu sehen, der für wenige Tage auf dem Atlantik aktiv war und sich inzwischen aufgelöst hat. Die aktuellen Vorhersagen für die weitere Entwicklung von TOMAS sehen dagegen besorgniserregend aus. Der Sturm soll sich nämlich in den nächsten Tagen weiter verstärken und dabei nach Westen ziehen.

Zum Ende der Woche könnte er dann auf Jamaika oder Haiti treffen und dort mit mittleren Windgeschwindigkeiten von über 180 km/h für heftige Unwetter sorgen, insbesondere für das von der Cholera heimgesuchte Haiti hätte dies katastrophale Folgen. Bleibt zu hoffen, dass sich die Wettermodelle hier mal irren.

Montag, 25. Oktober 2010

Hurrikan RICHARD und Taifun CHABA

Am Wochenende zog der Hurrikan RICHARD mit mittleren Windgeschwindigkeiten bis knapp 150 km/h als Sturm der Kategorie 1 genau über den kleinen Karibikstaat Belize. Zehntausende Menschen wurden in Notunterkünften in Sicherheit gebracht. Das Satellitenbild links zeigt RICHARD kurz vor seinem Landgang am 24.10.2010 (Quelle: NASA/Terra).

RICHARD war bereits seit dem 20.10.2010 in der Karibik aktiv. Der Sturm war etwa 300 km südwestlich Jamaikas entstanden. Die folgende Abbildung zeigt die beträchtlichen Regenmengen im Umfeld von RICHARD (Quelle: NASA/TRMM, auf das Bild klicken für eine große Version). Über dem Karibischen Meer fielen gebietsweise 400 Liter Regen pro Quadratmeter in wenigen Tagen:



Desweiteren befindet sich zurzeit etwa 750 km vor der Küste der Philippinen der Taifun CHABA, dessen Wolken bis zum Inselstaat reichen. Die Wolken von CHABA erstrecken sich über eine Distanz von über 2000 km von den südlichen Philippinen bis nach Norden etwa 600 km südlich von Japan, wie das folgende Satellitenbild zeigt:



CHABA ist derzeit ein Taifun der Kategorie 1 mit mittleren Windgeschwindigkeiten von 120 km/h. Er wird sich voraussichtlich weiter verstärken und nach Norden ziehen. Am Donnerstag wird er dann auf der zu Japan gehörenden Inselgruppe Okinawa für Unwetter sorgen. Im weiteren Verlauf könnten dann auch große Teile Japans unter den Einfluss von CHABA gelangen, die genaue Zugbahn des Taifuns ist aber derzeit noch unsicher.